Wenn das nicht ein kroenender Abschluss war!
Nachdem wir ein paar verregnete Tage am Playa del Coco verbracht hatten, wurde die Vorfreude auf ein hoffentlich sonniges Oesterreich schon sehr gross... Mit der Erwartung auf noch mehr Regen und hoffentlich ein paar interessante Tiersichtungen sind wir zum Nationalpark Tortuguera an die Karibikkueste weitergefahren.
Und das haben wir bekommen: Mehrere sehr sonnige Tage mit nur kurzen Tropenschauern (die gehoeren dazu), dichter Dschungel wie aus dem Bilderbuch (mit Lianen, Bromelien, exotischen Blueten und vielen verschiedenen Tieren), verzweigte Wasserkanaele und ein weiter Sandstrand soweit das Auge reicht.
Bei ein paar gefuehrten Touren konnten wir folgende Beobachtungen machen: eine 100 kg-Schildkroete, die gerade mit Eier legen beschaeftigt ist, Affen, die in den Baumkronen turnen, ein Faultier, das sich zur Abwechslung sogar mal bewegt, Fischotter, die aus dem Wasser gucken, Kaimane, die die Nasenloecher aus dem Wasser halten, Iguanas, die sich sonnen, Fledermaeuse, die tagsueber nur so rumhaengen, Tucans, die uns ihren aussergewoehnlichen Schnabel praesentieren, und dann noch andere Voegel, Eidechsen, Schmetterlinge. Wir haben viel mehr gesehen, als wir zu hoffen gewagt haben!
Auch die Geraeuschkulisse war eine sehr besondere: Zikaden, Vogelgezwitscher und das Bruellen der Bruellaffen, das ueber den Dschungel hallt.
Ausserhalb der Touren haben wir unsere Zeit einfach am Strand genossen, es waren schliesslich die letzten Tage unserer Reise...
Wieder einmal hat es uns es uns zum Surfen in einen Ort mit dem Namen San Juan verschlagen. Dieses Mal ist er nicht auf den Philippinen sondern in Nicaragua. Der Ort ist der beliebteste Strandort in Nicaragua und hat daher eine gute Infrastruktur und mehrere angrenzende Straende zum Surfen. Es laesst sich hier recht angenehm leben, mit einer netten Unterkunft und einer gesunden Mischung aus Backpackern und urlaubenden Nicas. Darum sind wir jetzt schon fast wieder eine Wochen hier, wobei sich Stefan auf das Surfen und Gerlinde wieder einmal auf den Spanischunterricht konzentriert. Der Strand direkt im Ort ist nur zum Sonnenbaden und Schwimmen geeignet, es gibt jedoch verschiedene Shuttles zu angrenzenden Straenden, wo man sehr gute Wellen fuer Anfaenger bis Koenner findet.
Ein See groesser als das Bundesland Salzburg, mit einer Insel, die aus zwei Vulkanen geformt wurde - das ist Ometepe. Im See gibts die einzigen Suesswasserhaie weltweit, schwimmen kann man trotzdem unbedenklich. Einer der Vulkane ist noch aktiv, der andere ist bis obenhin mit dichtem Regenwald bewachsen. Die Baeume sind von Moos ueberwuchert, die Vegetation ist dicht und von ueberall tropft das Wasser, auch wenn es grade nicht regnet. Der Anstieg auf den fast 1400 Meter hohen Vulkan war ganz schoen steil und anstrengend und wurde leider nicht durch den Ausblick auf den Kratersee belohnt, weil der Berg in Wolken gehuellt war. Aber alleine wegen des schoenen Waldes und der Affen, die wir in den Baumwipfeln beobachten konnten, hat es sich ausgezahlt.
Ausser der Vulkanbesteigung haben wir noch eine kleine Kayaktour zu einer Affeninsel gemacht, und den Rest der Zeit einfach am See genossen - schwimmen, lesen, haengemattenliegen.
Das Stadtzentrum mit den alten Gebaeuden ist fein herausgeputzt, kann aber unserer Meinung nach mit dem Charme von Antigua nicht ganz mithalten. Wenn man nur 1 Strasse vom Touristenzentrum abkommt, findet man das typische taegliche Leben der Nicas: Markttrubel, Menschen in Schaukelstuehlen und Pferdefuhrwerke. Interessant ist ausserdem, dass es auch rundherum ein paar sehenswerte Plaetze zu besuchen gibt: mehrere Vulkane, eine Kraterlagune, ein paar nette Doerfer. Den Vulkan Masaya haben wir auch besucht, sehr bequem, es ist der einzige, wo man mit dem Jeep bis zum Krater fahren kann. Nach dem Aussteigen waere uns schon fast die Luft weggeblieben: die Gase, die er ausstoesst, brennen ordentlich in der Lunge. Angestellte tragen Atemschutzmasken, Touristen brauchen das anscheinend nicht?!
Von den weniger bekannten Sorten fanden wir Maracuja und Rambutan (Litschi-Art) besonders schmackhaft.
Weniger ueberzeugende Experimente waren Pepino dulce (eine suesse Gurkenart), Meloncoton, Cashew-Frucht, Pithaya, Zapote und einige unbekannte mehr. Wer's genau wissen will, muss sich die Fotos ansehen (haben extra eine Kategorie gemacht, zu finden unter More Photos - View my gallery).
Aja, und noch was haben wir am Markt entdeckt: rohe Kakaobohnen. Die werden in den Familien geroestet, geschaelt, gemahlen, mit Gewuerzen versetzt und mit Milch oder Wasser als Kakaogetraenk zubereitet. Wir sind nur bis zum zweiten Schritt gekommen: roesten, schaelen und roh verzehren. Schmeckt bitter schokoladig, wie Knabberkerne.
León ist eine charmante Kolonialstadt, nicht hochglanzpoliert wie andere und deshalb viel authentischer. Gueter werden teils noch mit Pferdefuhrwerken transportiert und Schaukelstuehle stehen in jedem Wohnzimmer. Abends stellen Einheimische ihren Schaukelstuhl auf den Gehsteig raus und schaukeln in die Nacht.
Ausser der groessten Kathedrale von Zentralamerika gibts in Leon aber nicht viel zu sehen, ausser nette Strassen mit Kolonialgebaeuden und einen Markt. Und einen Pluspunkt hat die Stadt noch: der naechste Strand (Pazifikkueste) liegt nur 20 km entfernt...
Fast, da die ganze Stadt doch sehr touristisch ist. Oft sind Auslaender die Besitzer der Restaurants, Cafes und Boutiquen. Ausserdem machen sehr viele Touristen hier einen laengeren Spanischkurs. Dadurch bekommt man nicht gerade den Eindruck, dass man in einer original guatemaltekischen Stadt ist. Wir haben zum ersten Mal seit 8 Monaten in einem oesterreichischen Restaurant ein Wiener Schnitzel und ein Gulasch gegessen!!!
Uns hat die Stadt trotzdem sehr gut gefallen, weil sie auch Flair hat.
Auch in der Umgebung von Antigua kann man viel unternehmen. Wir sind zum Beispiel ein Stueck auf den aktiven Vulkan Pacaya geklettert, der erst vor einem Jahr eine grosse Erruption hatte. Ausserdem haben wir eine Kaffeeplantage besucht, wo man die einzelnen Verarbeitungsschritte in einem Museum verfolgen kann.